
3 Tipps für die nachhaltige Küche
In diesem Beitrag stelle ich dir drei Ideen vor, mit denen du deine Küche ein Stück nachhaltiger machen kannst.
1. Tipp: Bienenwachstücher
Bienenwachstücher sind die Stars in der nachhaltigen Küche. Jeder kennt sie und man bekommt sie inzwischen sogar beim Discounter. Sie sind eine Art natürliche Frischhaltefolie, die man bei guter Pflege bis zu zwei Jahre lang wiederverwenden kann. Zum Einpacken von Lebensmitteln, Abdecken von Schüsseln, Schalen oder Tellern. Ja sogar zum Einfrieren von Kräutern, Brot, Gemüse oder anderen Lebensmitteln. So kannst du jede Menge Plastikfolie sparen, die später schlimmstenfalls als Mikroplastik Mensch und Umwelt schädigt.

Bienenwachstücher bestehen im Idealfall aus natürlichen Rohstoffen – oft Bio-Baumwolle, Bienenwachs, Jojobaöl und Harz – und sind atmungsaktiv. Wachs und Öl bieten Schutz gegen Bakterien und Pilze. Dennoch sollte man ein paar Vorsichtsmaßnahmen beachten: Bee Wraps eignen sich nicht für rohes Fleisch oder rohen Fisch. Außerdem vertragen sie keine Hitze oder warme Lebensmittel, da Bienenwachs bei höheren Temperaturen schmilzt.
Gereinigt werden Bienenwachstücher mit kaltem Wasser und eventuell etwas Biospülmittel. Anschließend zum Trocknen aufhängen oder trocken tupfen. Von Zeit zu Zeit kann man die Tücher auffrischen, indem man sie bei 70 bis 90 °C (bitte Anweisung des Herstellers beachten) für wenige Minuten in den Backofen gibt und anschließend abkühlen lässt. Auch kleinere Reparaturen mit etwas extra Bienenwachs sind möglich. Anleitungen dazu findet man im Internet.
Am Ende, nach ausgiebiger Nutzung, kannst du es als Kamin- oder Grillanzünder verwenden oder im Restmüll entsorgen. Ein Stück nachhaltige Küche mit Upcycling-Faktor!
Der Vollständigkeit halber möchte ich darauf hinweisen, dass es zu Bienenwachstüchern auch kritische Stimmen gibt. Diese beziehen sich unter anderem auf den Bestandteil Jojobaöl. Wer sich dazu informieren mag, findet zum Beispiel bei der Stiftung Warentest eine Contra- und bei beegut eine Pro-Stimme.
2. Tipp für mehr Nachhaltigkeit in der Küche: Bambus-Tücher
Anstelle einer Küchenrolle kannst du waschbare Bambus-Tücher verwenden. Mit einer Rolle Bambus-Tücher von Pandoo zum Beispiel kannst du nach Herstellerangaben rund 60 Rollen herkömmliche Papiertücher sparen. Denn jedes Tuch kann bis zu 100 Mal gewaschen und wiederverwendet werden.

Ich muss gestehen: Bei dieser nachhaltigen Alternative war ich im Vorfeld ebenso neugierig wie skeptisch. Die Rolle Bambus-Tücher lag einige Monate in der Schublade, bevor ich sie getestet habe. »So viel Extra-Wäsche, muss das sein?«
Aber es gibt gute Argumente dafür: Zunächst einmal lassen sich die Tücher locker ein paar Mal unter fließendem Wasser auswaschen, bevor sie in die Waschmaschine wandern. Und zudem sind sie nach dem Waschen (bei maximal 40 °C, ohne Weichspüler, kein Trockner) wunderbar weich und noch saugfähiger. Bambusfasern können fünfmal mehr Flüssigkeit aufnehmen als Zellstoff aus Holz. Beachtlich!
Außerdem ist Bambus hyperallergen und von Natur aus antibakteriell, antimikrobiell, beständig gegen Schimmel und geruchsabweisend. Somit in meinen Augen das ideale Material für Küchenoberflächen.
Was noch für Tücher aus Bambus spricht? Bambus ist kein Baum, sondern ein Gras, das bis zu einem Meter am Tag wächst. Somit sind hohe Erträge möglich, während die Umweltbelastung (Wasserverbrauch und Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln) vergleichsweise gering ist. Du möchtest mehr darüber wissen? Weitergehende Informationen findest du zum Beispiel beim Nachhaltigen Warenkorb. Dort erfährst du auch, worauf du bei Produkten aus Bambus achten solltest.
3. Tipp: Compostella, das 1-für-4-Papier
Compostella selbst nennt sich »Das Multitalent für die Küche«. Denn es ersetzt in der nachhaltigen Küche Frischhaltefolie, Alufolie, Backpapier und Einschlagfolie in einem. Dabei ist es ein naturreines Papierprodukt ohne chemische Zusätze. Damit darf es in die Biotonne und auf den Gartenkompost. Es verrottet innerhalb von knapp zwei Wochen.
Als Ersatz für Einschlagfolie eignet sich Compostella auch hervorragend für fetthaltige Speisen wie Wurst, Käse oder geräucherten Fisch. Wird es statt Frischhalte- oder Alufolie verwendet, muss das Papier zunächst unter dem Wasserhahn kräftig nass gemacht werden. Anschließend ausdrücken und das Papier feucht über die Schüssel oder den Topfrand spannen. Oder darin Kartoffeln, Gemüse, Fisch, Fleisch oder Geflügel einwickeln und ab damit in den Backofen!

Warum sollte man herkömmliches Backpapier überhaupt ersetzen? Weil es mit Silikon beschichtet und damit nicht recyclebar ist. Daher darf es nicht im Altpapier oder in der Biotonne entsorgt werden. Statt der Silikonbeschichtung wird Compostella vor dem Backen mit Butter oder Margarine eingefettet.
Nach dem Backen darf es wie gesagt in die Biotonne oder auf den Kompost. Klar: Damit ist es ebenfalls ein Einwegprodukt, aber ein kompostierbares. Wenn du auf Mehrweg umsteigen möchtest, sind vielleicht Dauerbackpapiere, Dauerbackfolien oder -matten eine Idee. Wobei diese nach jahrelanger Verwendung sicher nicht auf den Kompost dürfen.
4. Weitere Alternativen für deine nachhaltige Küche
Natürlich kommt man auch prima ohne Backpapier aus. Einfach das Backblech einfetten und bei Bedarf mit Mehl bestäuben. Wie zu Großmutters Zeiten.
Als Ersatz für Frischhaltefolie oder Alufolie kannst du übrigens auch die oben erwähnten Bienenwachstücher verwenden. Oder du setzt auf Mehrwegdosen (z. B. Edelstahldosen) oder Schraubgläser.
Du siehst: Die Möglichkeiten sind vielfältig. DIE eine Lösung gibt es nicht. Einfach ausprobieren und schauen, was dir am meisten Freude bereitet und für dich am besten passt.
Hast du weitere Tipps für die nachhaltige Küche? Hinterlass gern einen Kommentar und teil deine Erfahrung mit uns. Wir würden uns freuen!
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2 Kommentare
Elisabeth
Nachhaltige Küche finde ich toll, und versuche ich auch selbst so gut wie möglich umzusetzen. Um die ganzen Geräte kommt man trotzdem nicht drumherum. Darum, ein kleiner persönlicher Nachhaltigkeit-Tipp von mir: es gibt meist auch Reparatur für Küchengeräte. Dann entsteht nochmal weniger, und weniger oft, Elektronikschrott. Danke für deine Tipps! LG, Eli
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